Steinmarder im befriedeten Bezirk

Lebensweise

Der Steinmarder hat ein sehr ausgeprägtes Revierverhalten. Hier kommt die Situation dazu, dass sich die Reviere der Fähen (Muttertiere) mit den Revieren der Rüden überschneiden. Eine Fähe hat somit immer mehrere Rüdenreviere in Ihrem Gebiet und umgekehrt. Steinmarder sind alleinerziehend. Sie ernähren sich von Eiern, fleischhaltiger Kost und Früchten. Selbst Brötchen und Hundenahrung haben wir schon als mitgebrachte Beute in den Dächern gefunden.

Eingeschleppte Nahrung, Rinderhaut im Dach

Bestandssituation

Die Bestände wurden im befriedeten Bezirk in den letzten 15-20 Jahren nicht mehr reguliert. Das Umfeld hat sich verändert. Dort wo früher noch Scheunen und Schuppen waren, stehen heute Wohnhäuser und Garagen. Die Behausungen sind weggefallen und der Bestand ist weiter angewachsen. Der Druck auf die Dächer ist immens angestiegen.

Probleme

Schäden in Form von durchwühlten und zerstörten Dachdämmungen, schlaflose Nächte wegen Poltergeistern in der Decke, Schreie der Jungtiere, wenn Sie das Umfeld des Nestes im Dach erkunden und sich spielerisch streitend auf das Leben vorbereiten, sind nur ein Teil der Probleme. Hinzukommen dann noch Ekel durch Geruchsbelästigungen infolge von Kot und Urineintrag. Ich hatte schon den Urin durch die Decke in der Lampe der Schlafzimmerdecke. Diese hatte den Urin zumindest aufgefangen.

Krankheitsüberträger

Auch der Marder kann diverse Krankheiten übertragen, auch er ist Träger des Staube-Virus. Hinzukommen dann noch diverse Parasiten.

Schadenspotential ökonomisch

Zerstörte Dächer mit Schadensvolumen von 3000,- € bis 60.000,- € sind durchaus drin und keine Seltenheit. Einrüsten des Hauses, abdecken, austauschen der zerstörten Dämmung, neue Unterspannbahn, neue Ziegellattungen bis hin zu neuen Dachziegeln ist alles drin. Schlimm, wenn man den Marder erst nach der Montage der Solaranlagen / Photovoltaik feststellt.

Hinzu kommen die verbissenen Antennen und weitere Schäden an den Fahrzeugen.

Schadenspotential ökologisch

Marder gehören zur heimischen Fauna und Flora, sie haben dort ihren Platz und ihre Aufgabe. Nur leider ist der Bestand im urbanen Bereich so hoch, dass da wo früher zwei Marder unterwegs waren sind heute 6 -10 unterwegs.

Wie locke ich Ihn her?

Herlocken kann ich ihn nicht, da er bereits da ist. Wenn ich ihm aber noch Futter (war für die Katze oder Igel gedacht) hinstelle, unterstütze ich dadurch indirekt die Jungtieraufzucht. Natürliche Verluste durch mangelnde Nahrung werden dadurch ausgeglichen.

Wie werde ich den Marder wieder los?

Prävention ist hier das Richtige, denn los werden Sie den Marder nicht. Freie Reviere sind innerhalb von Tagen neu besetzt. Das einzig Richtige ist, hier das Objekt so zu schützen, dass der Marder keine Schäden anrichten kann.

Vergrämen kann man meiner Meinung nach den Marder nur zeitlich begrenzt. Dies ist erforderlich, um den Marder aus dem Dach fern zu halten, bis der Dachdecker Zeit hat die Präventivmaßnahmen umzusetzen. Hier ist aber das Mittel auf das jeweilige Gebäude abzustimmen. Es kann keine Garantie für den Erfolg übernommen werden, da inzwischen sich die Marder an diverse Mittel und Geräusche gewöhnt haben.

Fangen oder bejagen

Inzwischen sind flächendeckend illegale Fänge durch die Betroffenen erfolgt. Ich finde immer wieder bei meinen Kunden Drahtgitterfallen. Diese sind aus Tierschutzgründen jagdlich zu Recht verboten. Meistens wird dem „Fallensteller“ das Problem erst bewusst, wenn er den Marder gefangen hat. Aber was dann? Viele haben die Marder in den Wald gefahren und dort ausgesetzt. Doch dem Marder hat man nichts Gutes damit getan. Er ist in einem fremden Revier ohne Kenntnisse, wo es Nahrung oder Wasser gibt. Er macht sich auch schnurstracks auf den Weg nach Hause, immer den Revierinhaber im Genick, immer unter Dauerstress vor Angst die „Hucke“ voll zu bekommen. Und er kommt heim, das ist sicher. Distanzen von 30, 50, 80km oder mehr halten ihn nicht von der Rückkehr ab. Hindernisse wie Rhein, Neckar, Autobahnen etc. gibt es für den Marder nicht.

Diese „Fallen“-Marder sind ein großes Problem, denn diese haben gelernt, was eine Falle ist, was es bedeutet im Auto zu fahren (Geruch, Geräusche etc.) und durch fremde Reviere zu ziehen. Dieses Wissen geben die Marder an Artgenossen und Nachkommen weiter. Somit steigt die Problematik weiter an. Nehmen Sie sich einen erfahrenen Jäger/ Stadtjäger zur Hand und lassen Sie den Marder richtig und rechtskonform bejagen. Nur dadurch kann der Druck auf die Gebäuden langsam reduziert werden.

Wer darf den Marder fangen?

Fangen darf den Marder nur der Jäger/ Stadtjäger oder eine Person, welche einen Fallensachkunde-Nachweis hat. Hinzu ist die Genehmigung der Bejagung durch die untere Jagdbehörde erforderlich. Dadurch ist zum einen der Tierschutz und die Einhaltung der Schonzeit gewährleistet.

Der Schädlingsbekämpfer hat keine Rechtsgrundlage zur Vergrämung von Mardern, wenn der Befall bereits vor liegt.

Ziegel hochgeschoben (1)
Ziegel hochgeschoben (2)
Ziegel hochgeschoben (3)
Dachboden (1), rechte Seite
Dachboden (1), oben
Dachboden (1), linke Seite
Latrine vom Marder
Totalschaden
Sanierung fällig

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