Waschbär im befriedeten Bezirk

Lebensweise

Der Waschbär kommt ursprünglich aus Nordamerika. Er wurde zur Pelzgewinnung nach Deutschland importiert und am Edersee einige Exemplare ausgesetzt. Im Krieg wurde eine Pelzfarm getroffen und die Gehege zerstört, dadurch konnten weitere Waschbären entfliehen. In der Zwischenzeit ist er fast flächendeckend in Baden Württemberg vertreten.

Die Fähe (Muttertier) bringt zwischen zwei und fünf Jungtiere zur Welt. Bei einem guten Nahrungsangebot schafft Sie es, alle aufzuziehen. Ihre Nester finden sich in Höhlen, das können Baumhöhlen, Dächer, Schuppen, Garagen oder leer stehende Häser etc. sein.

Bestandssituation

Der Bestand der Waschbären steigt überproportional an, das erklärt, wie schwierig es ist ihn im Zaum zu halten. Das zeigen auch die Streckenzahlen im Wildtierbericht des Ministerium Ländlicher Raum Baden Württemberg. Im Endeffekt gibt es nur zwei Möglichkeiten mit dem Waschbär umzugehen.

Waschbär, welche Möglichkeiten haben wir?

Kopf in den Sand und nichts tun – die Folgen sind unermessliche und weiter ansteigende ökologische und ökonomische Schäden.

Kopf hoch und die Stirn bieten – die Folge ist eine gebremste Entwicklung und deutlich reduzierte Schadenslage.

Probleme und Schäden

Das Problem ist, dass man den Waschbär aufgrund seiner Lebensweise nicht immer gleich bemerkt. Auffällig wird es, wenn plötzlich die Futterstellen von Igel, Katze, etc. blitz blank leergeschleckt sind. Dabei ist egal, ob die Futterstellen im oder außerhalb des Hauses sind. Chipgesteuerte Katzenklappen stellen für den Waschbär kein Hindernis dar.

Der Waschbär schleckt zwar die Futterschale blitzblank, bringt aber neben bakteriellen und viralen Krankheitserregern auch noch Parasiten mit. Das können Flöhe, Läuse und Haarlinge sein, aber auch den Waschbär-Spulwurm, etc.

Die ökonomischen Schäden, die der Waschbär anrichtet beginnen bei der umgedrehten und durchwühlten Wiese im Hausgarten, desweitern geplünderte Obstbäume, Beerensträucher und Gemüsebeete und können wenn er sich z.B. ins Dach einschiebt, bis zu mehreren zehntausend Euro betragen Dabei spielt es keine Rolle, ob das Gebäude ein-, zwei- oder mehrgeschossig ist.

Aus ökologischer Sicht ist der Waschbär ein sogenannter Generalist. Das kommt daher, dass er keinen Halt vor Vogelnestern oder Gewässern macht. Während die Goldfische im Gartenteich bezahlbar sind, sind die Schäden durch flächendeckende Ausrottung von Kröten, Amphibien und Wirbellosen unersetzlich. Schutzbiotope sind zu Nahrungstische für den Waschbär geworden.

Wie locke ich den Waschbär (ungewollt) an?

Das geschieht ganz schnell und einfach. Zum einen sind das die Nahrungsreste und Gemüseabschnitte, die anstelle in der Biotonne auf dem Kompost landen. Aber auch Futterstellen für Igel, Katze, Vögel, etc. sind beliebte Nahrungsplätze. Einfach zu erreichen und mit hochwertiger Nahrung. Ideal für die Jungtieraufzucht. Da stellt sich die Frage, ob man mit der Futterstelle im Endeffekt nicht mehr Schaden als Gutes anrichtet. Je mehr Waschbären es gibt, desto schlechter sind z.B. die Chancen zur erfolgreichen Vogelbrut, etc.

Darf ich den Waschbären bei mir zu Hause fangen?

Hierzu sind diverse rechtliche Voraussetzungen erforderlich. Wenn Sie sich gerade fragen, welche das sind, können Sie sich Ihre Frage mit großer Wahrscheinlichkeit mit NEIN beantworten. Fangen darf man den Waschbär bei Ihnen unter bestimmten rechtlichen Voraussetzungen. Dazu empfehle ich Ihnen sich mit einem erfahrenen Stadtjäger auszutauschen, oder mit dem Wildtierbeauftragten Ihres Landratsamtes zu sprechen. Diese können Ihnen hierzu Auskunft geben.

Verboten!

Der größte Fehler wäre es, wenn Sie den Waschbär illegal fangen und dann irgendwo im Wald aussetzen. Dadurch bilden Sie die Bären an der Falle aus. Das erneute Fangen wird immer schwerer und kostenaufwändiger. Zumal die Tiere in der Lage sind, das erlernte Wissen an ihre Nachkommen und Artgenossen weitergeben können. Der Bär bleibt nicht mehr im Wald, da er bereits innerorts viele Nahrungsquellen und Unterschlupfmöglichkeiten kennen gelernt hat.

Neben der illegalen Fallenstellung kommt noch durch die Aussetzung von invasiven Arten, auf diesem Wege, weitere Straftatbestände und Ordnungswidrigkeiten dazu. Hier sind schnell einige tausende Euro Straf- & Busgelder und Vorstrafen angesammelt. Nutzen Sie das Geld besser für einen Urlaub oder die Umsetzung von Präventivmaßnahmen.

Erlaubt!

Bejagen darf den Waschbär der Jäger / Stadtjäger mit entsprechender rechtlicher Grundlage. In der Regel ist das ein kleiner Verwaltungsakt. Hier sind die Kosten überschaubar.

Der Waschbär hat sich im Kamin versteckt.

Der Waschbär steigt ins Dach ein.

Zugang vom Video ins Dach von innen gesehen. Deutlich zu sehen ist die zerstörte Dachisolierung. Schaden am Objekt waren rund 48.000,-€. Eine komplette Dachsanierung war erforderlich.

Der Waschbär untersucht die Falle.

Untermieter im Dach

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